Wie kann der Strukturwandel in der Region Anhalt-Bitterfeld erfolgreich gestaltet werden? Unter dieser Leitfrage lud das Just Transition Center (JTC) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) am 6. November 2025 zur Veranstaltung „JTC trifft Region“ in das Metall-Labor des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen ein. Ein Treffen auf Augenhöhe zwischen Politik, Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Armin Schenk, Oberbürgermeister der Stadt Bitterfeld-Wolfen, und Prof. Dr. Christian Tietje, Vorstand des JTC. Einen zentralen Impuls setzte Elena Herzel von der Entwicklungsgesellschaft Bitterfeld-Wolfen mbH mit ihrem Keynote-Vortrag zu aktuellen Chancen und Herausforderungen der regionalen Transformation in Anhalt-Bitterfeld und darüber hinaus.
Im Anschluss stellten Forschende des JTC ihre Projekte vor. Dr. Steffi Formann (Team A3, Vernetzung von Strukturwandelregionen) rückte das Projekt zur Bodenremediation „Jetzt Lebensqualität in Bitterfeld neu gestalten“ in den Fokus. Jenny Steinhorst (Team C3, Transformative Bildung) und Hermine Bähr (Team A1, Strukturwandel & Partizipation) gaben Einblicke in die Evaluation des Förderprogramms „Revierpionier“.
Austausch und Vernetzung
Am Nachmittag bot eine Podiumsdiskussion Raum für intensive Gespräche über zentrale Themen wie Fachkräftemangel, Nachwuchsförderung in der Chemiebranche und die Bedeutung der Industriekultur für die regionale Identität. Auf dem Podium diskutierten Patrice Heine (Geschäftsführer Chemiepark Bitterfeld-Wolfen), Susann Schult (Geschäftsführerin Neue Bitterfelder Wohnungs- und Baugesellschaft (NEUBI)), Dr. Alexander Klose (Team A2, Chemie im Wandel) und Philipp Hilgeroth (Team B7, Design 3D-druckbarer Polymere). Moderiert wurde die spannende Runde von Prof. Dr. Wehrspohn (Vorstand des JTC und Sprecher der Säule B). Bei der Publikumsfragerunde wurde die Bedeutung von interessantem Chemieunterricht in der Schule oder kulturellen Räumen und Angeboten für junge Menschen betont, damit auch künftig Fachkräfte gern in die Region kommen bzw. hier bleiben.
Beim anschließenden Netzwerktreffen nutzten zahlreiche Teilnehmende aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft die Gelegenheit zum fachübergreifenden Austausch über zukünftige Kooperationen.
Spannende Forschungseinblicke für den Nachwuchs
Bereits am Vormittag fanden im ABI LAB des Forum Rathenau e.V., einer lokalen Plattform für Wissenschaft und Bildung, vier Workshops statt, in denen JTC-Teams Einblicke in ihre interdisziplinäre Forschung gaben. Team B5 begeisterte Auszubildende mit einer praxisnahen Demonstration zur Solarenergie, bei der ein von den Teilnehmenden selbst gebauter Bluetooth-Lautsprecher durch ein Solarpanel zum Leben erweckt wurde. Team B2 führte in die spannende Welt der Geologie ein, während Team B1 sich der Bodenforschung widmete – der Schicht über den Gesteinen. Die Teams A4 und C3 nahmen die Teilnehmenden mit auf eine Reise in die Zukunft von Räumen, Erinnerungen und Lebenswelten im Strukturwandel.