Digitalisierung der Zwangsvollstreckung
Ein zentrales Vorhaben des LegalTech Lab ist die Entwicklung und Erprobung eines vollständig digitalen Zwangsvollstreckungsverfahrens. Erfahren Sie hier mehr dazu.

LegalTech Lab

Es geht nicht um Technologie allein. Es geht darum, Gerechtigkeit neu zu denken – einfacher, schneller, für jeden.

Die deutsche Justiz befindet sich derzeit in einem tiefgreifenden digitalen Transformationsprozess. Besonders das Zivilverfahren zeigt sich als geeignetes Experimentier- und Entwicklungsfeld für diese Modernisierung. Videoverhandlungen im Erkenntnisverfahren sind mittlerweile etabliert, ebenso erfreut sich die elektronische Akte zunehmender Akzeptanz. Auffällig ist jedoch, dass sich die bisherigen Digitalisierungsinitiativen nahezu ausschließlich auf das Erkenntnisverfahren konzentrieren, während das Zwangsvollstreckungsverfahren bislang kaum Beachtung findet. Gerade diese Vernachlässigung ist bemerkenswert, da die strukturelle Formalisierung des Vollstreckungsverfahrens die Implementierung digitaler Prozesse in besonderem Maße erleichtern und zugleich erhebliche Effizienzgewinne versprechen würde.

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Hinzu kommt die hohe praktische Relevanz: Ein rechtskräftiges Urteil allein gewährleistet noch keinen materiellen Ausgleich; erst die Vollstreckung der titulierten Ansprüche führt zu einer tatsächlichen Realisierung der zugesprochenen Rechte. Vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Fachkräftemangels, der nicht nur Volljuristinnen und Volljuristen, sondern ebenso Gerichtsvollzieher- und Rechtspflegerstellen betrifft, erscheint die Entwicklung digitaler Strategien für die Zwangsvollstreckung als dringliche Zukunftsaufgabe. Mit dieser Problemstellung befasst sich unser Forschungsprojekt am LegalTechLab JTC.

Unsere Arbeit ist aktuell als Grundlagenforschung zu charakterisieren. Innerhalb des Projektrahmens haben wir drei Phasen definiert und die erste Phase inzwischen abgeschlossen. In dieser initialen Phase lag der Schwerpunkt auf der Erhebung des Forschungsstandes: einschlägige Literatur wurde identifiziert, systematisch aufgearbeitet und in einer eigenen Datenbank erfasst. Über die reine Erhebung hinaus stand die methodische Strukturierung der Quellen im Vordergrund. Jede Quelle wurde nicht nur dokumentiert, sondern auch mit themenspezifischen Schlagworten versehen – darunter etwa „Cloud“, „Elektronisches Titelregister“ oder „Smart Contracts“.

Im Ergebnis konnten wir auf diese Weise mehr als 50 relevante Quellen erfassen und durch eine gezielte Schlagwortsystematik in thematische Schwerpunkte überführen. Unterstützt durch den Einsatz des Wissensmanagement-Tools Obsidian war es möglich, Quellen, Schlagworte und Schwerpunkte in einem dynamischen Netzwerk zu verknüpfen. Diese Form der Wissensorganisation eröffnete uns nicht nur einen schnellen Überblick über thematische Cluster, sondern auch die Möglichkeit, Querverbindungen sichtbar zu machen, die in klassischen Literaturverwaltungen verborgen bleiben. Dadurch konnten wir identifizieren, welche Themenfelder bereits intensiv beforscht wurden und welche bislang kaum wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten haben.

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Datenbank

Eine Sammlung relevanter Texte und Materialien. Die Grundlage für unsere thematische Analyse und die Entwicklung von Forschungsschwerpunkten.

Visualisierung

Die Visualisierung unseres Wissensnetzes verdeutlicht Zusammenhänge zwischen Quellen, Schlagworten und Themenfeldern und macht verborgene Beziehungen sichtbar.

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Bringen Sie eigene Beiträge ein und erweitern Sie die Datenbank mit neuen Perspektiven, Erkenntnissen und Praxiserfahrungen.

Team

Liubov Zazulina, PhD

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
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Portrait Liubov Zazulina, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Team_C2, Foto: JTC | Markus Scholz

Georgia Könemann

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
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Portrait Georgia Könemann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Team C2, Foto: JTC | Markus Scholz

Luzia Ferenschild

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
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Portrait Luzia Fehrenschild, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Team_C2 Foto JTC | Markus Scholz