Der Weg zur digitalen Verwaltung bleibt herausfordernd, bietet jedoch zugleich enorme Chancen. Welche Innovationspotenziale bereits heute entstehen, davon konnte sich Bernd Schlömer, Staatssekretär für Digitalisierung im Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt und Beauftragter der Landesregierung für die Informationstechnik (CIO), am Montag im LegalTech Lab des Just Transition Centers (JTC) überzeugen.
Im Rahmen des Austauschs präsentierten Prof. Dr. Azar Aliyev, wissenschaftlicher Leiter des JTC, und Dr. habil. Konstantin Branovitskiy, Leiter des C2-Teams, aktuelle Forschungsprojekte. Im Mittelpunkt standen zwei zentrale Vorhaben, die die juristische Arbeit und die öffentliche Verwaltung nachhaltig modernisieren können. Zum einen ein KI-gestützter Richtliniengenerator – eine No-Code-Plattform zur effizienten und fehlerfreien Erstellung administrativer Richtlinien. Zum anderen die Digitalisierung der Zwangsvollstreckung – ein Projekt, das Prozesse vereinfachen und beschleunigen soll.
Während einer anschließenden Gesprächsrunde wurde über strategische Perspektiven der Verwaltungsdigitalisierung in Sachsen-Anhalt diskutiert. Besonders im Fokus standen potenzielle Einsatzfelder des Richtliniengenerators im öffentlichen Sektor sowie dessen Rolle innerhalb einer zukunftsorientierten Digitalstrategie der Landesverwaltung.
Wichtige Impulse lieferte zudem Prof. Dr. Thomas Hoffmann von der TalTech University in Tallinn. Er gewährte Einblicke in Fragen der Datenstandardisierung und erläuterte das estnische Modell eines umfassend digital vernetzten Staates. Im Zentrum seines Beitrags stand X-Road, die Schlüsseltechnologie für den sicheren und effizienten Datenaustausch zwischen Behörden und privaten Akteuren.
Die vorgestellten Ansätze boten in einer abschließenden Diskussionsrunde wertvolle Orientierungspunkte für die Weiterentwicklung der digitalen Verwaltung auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene.