Transition durch Kapital: Finanzialisierung gerechter Klimagovernance

Transregionale Just Transition Governance

Die UN-Generalversammlung stellt mit Besorgnis fest, dass die internationalen Finanzströme in Entwicklungsländer zur Förderung einer sauberen, nachhaltigen, bezahlbaren, verlässlichen, fairen und inklusiven Energiewende stetig abgenommen haben, […] und fordert die Länder, öffentliche und private Finanzinstitutionen und andere Interessenträger in dieser Hinsicht auf, mehr Mittel für Entwicklungsländer bereitzustellen.

Foto: Alexander Gerst, ESA/NASA 03/2025

Dieses Projekt untersucht transnationale Finanzialisierung von sozio-ökologischen Strukturwandelprozessen mit Schwerpunkt auf Initiativen wie Just Transition Funds (JTFs) und Just Energy Transition Partnerships (JETPs) und sowie den innovativen Klimaschutzverträgen (KSV) Deutschlands. Die doppelte Rolle Deutschlands – einerseits als „Empfänger“ von EU-JTFs, andererseits als „Geber“ in JETPs zur Unterstützung der Dekarbonisierung im „Globalen Süden“ – dient als Linse, um Potenziale und Grenzen dieser Instrumente zu untersuchen. CCDs, die sich an Hedging-Verträgen des privaten Sektors orientieren und mit energieintensiven Unternehmen ausgehandelt werden, sollen klimafreundliche Produktion fördern, indem sie Investitionen gegen Marktrisiken absichern. JETPs versprechen nicht nur Klimainvestitionen und Zusammenarbeit, sondern auch mehr ‚Gerechtigkeit‘, werden jedoch wegen mangelnder Transparenz, Beteiligung und gezielter Förderung sozialer Gerechtigkeit kritisiert.

Vortrag auf der Konferenz „Postfossile Zukünfte"

Die Forschung untersucht, wie öffentlich-private Partnerschaften und neuartige Governance-Arrangements „gerechte/ungerechte“ Übergänge gestalten. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, wie kontextsensitivere Regulierungen und plurale Rechtsrahmen Exklusion in öffentlich-privaten und Geber-Empfänger-Beziehungen mindern können. Durch einen vergleichenden sozialrechtlichen Ansatz leistet die Studie einen Beitrag zu Debatten über klimapolitische Steuerung, Energie(un)gerechtigkeit und die (Geo-)Politik der Dekarbonisierung.

Aktuelle Forschungstätigkeiten beinhalten:

Kritische Auseinandersetzung mit folgenden neuen Förderinstrumenten für eine gerechte Energiewende
• Deutsche Klimaschutzverträge
• Plurilaterale Just Energy Transition Partnership (JETPs) | Partnerschaften für eine gerechte Energiewende
• Policy Crediting der Weltbank


Öffentlich-private Partnerschaften und Kooperation in der Energiewende
Klimaschulden-Reparationen, Schulden-Finanz-Gerechtigkeit


 

 

Publikationen

Team

PD Dr. Katrin Seidel

Forschungsgruppenleiterin
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