Burgenlandkreis

Am südlichsten Zipfel Sachsen-Anhalts gelegen – in direkter Nachbarschaft zu Thüringen und Sachsen – vereint der Burgenlandkreis landschaftliche Schönheit mit industrieller Prägung. Während der westliche Teil des Landkreises ländlich strukturiert und durch seine Weinregionen im Saale-Unstrut-Gebiet touristisch besonders reizvoll ist, prägen im östlichen Teil der Bergbau und seine Folgewirkungen das wirtschaftliche und soziale Gefüge bis heute. Diese Gegensätze machen den Landkreis vielseitig – und stellen ihn zugleich vor besondere Herausforderungen.

 

Karte des Burgenlandkreises

Mehrere strukturelle und gesellschaftliche Spannungsfelder prägen aktuell die Situation im Burgenlandkreis:

Geringe Akzeptanz politischer Entscheidungen: Viele Bürger*innen fühlen sich unzureichend eingebunden – politische Prozesse werden als wenig transparent oder nachvollziehbar wahrgenommen.

Raumkonflikte: Die Konkurrenz zwischen neuen Gewerbeansiedlungen und bestehender landwirtschaftlicher Nutzung führt vermehrt zu Nutzungskonflikten.

Ungleichgewicht in der Fördermittelvergabe: Förderprogramme von Bund, Land und EU erreichen den Mittelstand oft nicht – es fehlt an zielgerichteter Unterstützung für kleinere Unternehmen.

Arbeitsmarkt unter Druck: Mit einer Arbeitslosenquote von 7,4 % (6.567 Personen) bei nur 1.186 gemeldeten offenen Stellen ist der regionale Arbeitsmarkt angespannt. (Stand: August 2025)

Wegzug junger Menschen: Viele junge Menschen verlassen den Landkreis – sei es für Ausbildung, Studium oder aufgrund fehlender Perspektiven vor Ort.

Rückbau der öffentlichen Daseinsvorsorge: Fachkräftemangel im Gesundheitswesen, fehlende Lehrer sowie der Rückgang kultureller Angebote verschärfen die Lebensqualität in ländlichen Räumen.

Um die Region zukunftsfähig zu gestalten, bedarf es gezielter Maßnahmen in mehreren Schlüsselbereichen:

Unterstützung für kleine und mittelständische Unternehmen im Rahmen des Strukturwandels – durch Beratung, Fördermittelzugang und Innovationsförderung

Stärkung von Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung

Verbesserung der öffentlichen Daseinsvorsorge, insbesondere im Bereich Fachärzte, Lehrpersonal und kulturelle Grundversorgung

Förderung ökologischer Projekte im Rahmen des Strukturwandels – bisher ist der Anteil entsprechender Maßnahmen gering

Umgang mit hohem Leerstand – Entwicklung neuer Nutzungskonzepte für leerstehende Wohnungen und Gebäude

Ausbau moderner Infrastruktur: Dazu zählen zukunftsfähige Mobilitätskonzepte, flächendeckende digitale Infrastruktur und Anbindung an das Wasserstoffnetz

Revierscout

Katja Wendland

Revierscout für den Burgenlandkreis
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